Florida |
1998 |
Anfang Oktober flogen mein Freund Stefan, genannt Piz, und ich nach Nordamerika. Genauer gesagt,
in den südlichsten Teil:
Florida. Eine Zwischenlandung hatten wir in New York, bevor wir in Orlando ankamen. Für die ersten Tage hatten wir gleich ein
Hotel in Kissimmee gebucht, das liegt etwas südlich von Orlando. Von dort ist man recht schnell in den verschiedenen Parks. |
||
8. Oktober Morgens im Hotel
aufgewacht und die Zeitverschiebung diskutiert. Nach
einem Buffet Frühstück fahren wir zu Disney's Animal
Kingdom. Es ist dann doch eine verhältnismässig lange
Fahrt über viele Strassen und man gelangt an einen
riesengrossen Parkplatz wo man von mehreren Personen den
genauen Weg zur richtigen Parklücke gezeigt bekommt. Und
wehe, man parkt wo man Lust hat, dann werden alle sehr
böse. Vom Parkplatz wird man mit dem Disneybähnchen bis
vor den Haupteingang gebracht. So viele Tiere sieht man hier, und gar nicht wie sonst in einem Zoo in kleinen Käfigen, sondern in ihrer natürlichen Umgebung. Am spannendsten ist eine Safari durch die afrikanische Wildnis. Man denkt wirklich, dass man in Afrika ist. Elefanten, Löwen, Flusspferde und jede Menge andere Tiere bekommt man vom grossen Geländewagen aus zu Gesicht. Unter einer grossen Drahtgeflechtkuppel findet man alle möglichen Vögel, wie beispielsweise den Hyacinth Macaw, die sich dort frei bewegen können. Dementsprechend schwierig ist es, diese vor die Linse zu bekommen. |
9. Oktober Am Vormittag fahren wir nach Sea World. Auch hier ist alles wunderschön angelegt, Gartenanlagen mit interessanten Pflanzen verbinden die Attraktionen. Wir sehen die Show mit den Orca-Walen und den Delphinen, besuchen Pinguine, Wasserschildkröten, Seelöwen und Haie. Nur leider sehen wir keine Eisbären. Die Becken und Anlagen sind alle sehr sauber und gepflegt, ganz im Gegensatz zum "Miami Seaquarium". | |
Nachmittags
wartet Cape
Canaveral auf uns. Auf einer Tour über das Gelände
sehen wir die Startplattformen, die Strecke, auf der der
Crawler die Raketen zu den Plattformen bringt, das
Pressegebäude und vieles mehr. In einer Halle steht eine
Saturn-V Rakete, besser gesagt: liegt, ein
beeindruckendes Meisterwerk der Technik. Rund herum kann
man um die Rakete laufen, sogar der kleine Van für die
Apollo-Besatzung steht daneben. Von der ISS (Internationale Raumstation) sieht man die Prototypen verschiedener Module. Inzwischen ist der erste Teil ja tatsächlich schon im Weltraum. Am Abend startet eine Atlas-Rakete mit dem europäischen TV-Satelliten Hotbird 5. Aktuelle Starttermine findet man übrigens bei Florida Today. |
|
10. Oktober Universal Studios. Jedem Film seine Attraktion. Durch E.T.'s Zauberwald radeln lassen, vom 3D-Terminator fast aufgespiesst, vom Twister fast weggewirbelt, in der U-Bahn fast umgekommen und von King Kong beinahe ergriffen und weggetragen worden. Urteil: faszinierend! | |
Am späteren Nachmittag treffen wir in Disney's Magic Kingdom ein. Die Main Street ist tagsüber schon ein Augenschmaus, aber die nächtliche "Spectro Magic Parade" übertrifft alles! |
|
Das
Cinderella-Schloss sieht man schon von weitem, es steht
am Ende der Main Street. Auf dem Platz davor finden immer
wieder Aufführungen statt. Wir erleben "The Beauty
and the Beast" und einen Tanz mit Mickey, Minnie
sowie Chip & Dale. Mit einer kleinen Eisenbahn mit
richtiger Dampflokomotive fahren wir um den Park herum,
man gewinnt so einen gewissen Überblick über das grosse
Gelände. Überall gibt es kleine Andenkenläden oder
etwas zu Essen und zu Trinken. Mit Einbruch der Dämmerung wird das Cinderella-Schloss in den verschiedensten Farben beleuchtet und um 21 Uhr ist es soweit: die Spectro Magic Parade beginnt. Eine fast endlose Parade zieht die Main Street entlang. Alle Wagen und Figuren sind mit unzähligen Lämpchen erleuchtet! Es herrscht ein solches Gedränge, dass wir uns entschliessen, das Feuerwerk am Ende der Parade von ausserhalb zu beobachten. Denn dann herrscht das absolute Chaos, wenn zig-Tausende Menschen zu ihren Autos wollen... |
|
11. Oktober Das Epcot Center ist unser letzter
Programmpunkt in Orlando. Zuerst begeben wir uns in das
Innere der grossen Kugel. In einer Reise durch die Zeit
sieht man wichtige Erfindungen, Entdeckungen und
Ereignisse an sich vorbeiziehen. Bis hin zur Zukunft, wie
man sie aus Science-Fiction Filmen kennt. Rauf und
runter, durch die ganze Kugel. Mit Exxon fahren wir zu
den Dinosauriern, laufen durch ganz Europa, Deutschland
ist natürlich mit Hofbräuhaus und Oktoberfest
vertreten, fahren im Boot durch verschiedenste
Landschaften, lassen uns vom verrückten Kinderschrumpfer
weisse Mäuse an den Beinen vorbeihuschen und erleben
Canada im 360°-Kino. |
|
12. Oktober
Unser Ziel ist die Westküste. Wir fahren nach Tampa, Clearwater
und St. Petersburg. Beim Fort Desoto bleiben
wir ein bisschen am Meer, zum ersten mal richtiger
Sandstrand. Von der umgedrehten Pyramide am Municipal
Peer hat man eine gute Aussicht über St. Petersburg. 13. Oktober Über die mautpflichtige Sunshine Bridge fahren wir weiter südlich auf der I75 nach Fort Myers. Dort besuchen wir das Edison-Ford Winter Estate. Thomas Edison und sein Freund Henry Ford (der Autobauer) hatten dort ihr Domizil. Auch Firestone (der Reifenmensch) war ein enger Freund der beiden. Edison's Garten besteht aus mehr als tausend Arten von Pflanzen, welche aus allen Teilen der Welt eingeführt wurden. Mit etwas Glück begegnet man den Geist von Frau Edison, wie sie durch den Garten spaziert und interessante Dinge erzählt... 14. Oktober Heute ist das Wetter ausgesprochen schlecht, die Sonne scheint nicht. Darum machen wir nur eine Erkundungstour in die Everglades. Leider wird dabei das Auto auf einer Schotterstrasse etwas schmutzig. Am Nachmittag machen wir noch einen Stadtbummel durch Naples - eine sehr feine Gegend. 15. Oktober Schon früh sind wir am Steg bei der Airboat Tour. Unser Captain fährt uns über eine Stunde lang durch die Mangroven und wässrigen Wiesen. Dabei sehen wir ziemlich nah am Boot das ein oder andere Krokodil, eine Waschbärenfamilie und einige Vögel. Ein frecher Pelikan startet von einem Ast und fliegt genau auf unser Boot zu um direkt vor mir zu landen! Ich bin erst mal erschrocken, jedoch wusste der Vogel genau was er tut: der Captain hatte ein paar Fische für ihn - und schon flog er wieder davon. Der Captain gab uns noch den Hinweis, ganz in der Nähe eine kleine Wanderung durch einen beeindruckenden, hohen Zypressenwald zu machen. Auf einem Holzsteg läuft man fast einen Kilometer durch das Feuchtgebiet umgeben von hohen Zypressen. Wir sehen sogar ein Krokodil und ein Eichhörnchen. Auf dieser Wanderung plagten uns zum ersten mal so richtig die Stechmücken. |
|
Der Tag ist noch nicht zu Ende und wir fahren auf der US41 durch die Everglades Richtung Osten. Bei Homestead biegen wir ab auf die US1 Richtung Key West. Über eine Menge Brücken, die wiederum eine Menge kleiner Inseln verbinden, gelangen wir am Abend auf die südlichste Insel Key West mit dem gleichnamigen Ort. Die längste Brücke heisst "7 Miles Bridge", sie ist tatsächlich über 11 km lang. Diese Fahrt ist ein einmaliges Erlebnis. Natürlich besuchen wir den "Southernmost Point", den südlichsten Punkt Nordamerikas. Von hier sind es nur 90 Meilen bis Cuba! | |
Wir schaffen es anschliessend gerade noch
zum Mallory Square um den berühmten Sonnenuntergang
mitzuerleben. Ein Gedränge wie vor den Attraktionen in
den Disney-Parks. Fast alle Parkplätze in einem grossen
Umkreis sind belegt und der Fussmarsch war damit doch
recht lang. Am Ufer fanden wir übrigens auch die
"Bounty", das alte Segelschiff, das eigentlich
in St. Petersburg liegen sollte. Dass eine Übernachtung auf Key West doppelt so teuer ist wie sonst, kann sich sicher jeder denken. |
|
16. Oktober Dafür gibt es hier sogar ein
reichhaltiges Frühstück, nach dem wir gleich zur
Besichtigung des Hauses von Ernest Hemingway fahren. Er
wohnte eine Zeit lang hier um seinem Beruf -
Schriftsteller - nachzugehen. Seine Leidenschaft galt
besonders seinen Katzen. Über 60 Stück bevölkern noch
heute das Haus und man ist stolz, dass diese die direkten
Nachfahren von Hemingway's Katzen sind. Eine Besonderheit
sind die sechszehigen Katzen, von denen ich nirgends
anders gehört habe. Noch am Nachmittag fahren wir über
die Inseln zurück bis nach Homestead. |
17. Oktober Heute schnuppern wir in die Stadt Miami. Mit einer Art Stadtplan bewaffnet finden wir Miami Beach und fahren ein bisschen durch die Strassen. Auf der Insel Key Biscane versperren leider eine Menge Hotels den Zugang zum Strand, so besuchen wir das Miami Seaquarium. Doch wer Sea World gesehen hat ... naja. | 18. Oktober West Palm Beach steht
auf dem Programm, auf der I95 gelangen wir zu dem
Städchen an der Ostküste. Hier stehen die absoluten
Traumvillen, fast schon kleine Schlösser. Direkt an der
Küste fahren wir nach Fort Lauterdale, eine Art Venedig
mit vielen Kanälen (Bild links). Zum Glück kostet das
Benzin nur 40 Pfennig pro Liter, es war schon eine
ziemlich lange Tagestour. |
|
19. Oktober
Einkaufstag: Jeans im Levis Factory-Outlet, T-Shirts und
CDs. DVDs gesucht, aber nur diesen DIVX-Müll gefunden
(zur Erklärung: das war ein Flop der Filmindustrie, DVD-Filme
zeitlich beschränkt freizuschalten...).
Am Abend ein grosses Steak in "Mitch's Steak
Ranch" gegessen. |
20. Oktober
Everglades
Nationalpark, da geht es heute hin. Eine
Strasse führt von Homestead bis nach Flamingo im Süden.
Unterwegs laden immer wieder kurze Tracks dazu ein, die
Natur zu erleben. Die $10 für den Eintritt lohnen sich,
man bekommt auch gute Karten und Infomaterial. Schon auf
den ersten Kilometern sieht man interessante Vögel und
Pflanzen. Durch einen Pinienwald gelangt man an
verschiedene Seen, in einem schwamm (mal wieder) ein
Krokodil. Die Landschaft verändert sich im Verlauf der
etwa 90 Kilometer langen Strecke immer wieder. Ein tolles
Erlebnis, da könnte ich am nächsten Tag gleich wieder
hin. |
|
21. Oktober
Nochmals einen Tag in Miami. Wir fahren im Art Deco
Bezirk den Ocean Drive entlang, spazieren am Strand und
suchen wieder nach DVDs. Bei "Specs" werden wir
fündig - eine Riesenauswahl. Weitere Adressen für
Unterhaltungselektronik wären "Best Buy" und
"Circuit
City". Wir besuchen einen Visitor's
Center im 27. Stock eines Hochhauses, das Auto parken wir
in der Tiefgarage des Gebäudes. Ziemlich abenteuerlich,
aber der Ausblick von da oben ist grandios! |
|
22. Oktober Heute mittag startet das Flugzeug in die Heimat, wir geben noch den Mietwagen am Flughafen ab: genau 2000 Meilen sind wir damit gefahren. Durch die Zeitverschiebung landen wir am 23. Oktober wieder in Frankfurt und mit dem ICE fahren wir bis 50 km vor die Haustür. |
Die Bilder auf dieser Seite sind von meinem Videofilm,
gedreht mit der SONY CCD-TR2200 (einer exzellenten Hi8-Handycam) digitalisiert.
Die Animation des Filmvorspanns ist übrigens 1992 mit einem AMIGA-500 Computer entstanden (später ein AMIGA-1200
HD), mit grossem Einsatz meines Freunds Jörg, ohne den ich wohl nie einen Film mit Computereinblendungen versehen hätte!
Trotzdem blieb der AMIGA für mich ein Buch mit sieben Siegeln... |
Eine Produktion |
Zurück zu den Reisebeschreibungen